Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr Neubrück und der Jugendfeuerwehr, zusammengestellt von Ortsbrandmeister Jan Erfurth.
1900: kam es zu einem großen Waldbrand in der „Neubrücker Heide. Es brannte wochenlang, bis schließlich ein Gebiet von rund einem Quadratkilometer ein Raub der Flammen geworden war. Dieses Ereignis führte zur Gründung der „Freiwilligen Feuerwehr Neubrück“. Am 16. November gründeten dann 11 Männer die Freiwillige Feuerwehr Neubrück, es waren: Albert Bösche, Heinrich Bormann, Heinrich Dierks, Theodor Franke, Heinrich Hampe, Heinrich Müller, Hermann Müller, Heinrich Reinecke, Heinrich Schniete, Hermann Schniete, Theodor Schwerdtfeger. Die Aufgaben, Pflichten und Rechte wurden als Satzung vereinbart und liegen in gedruckter Form als „Statuten der Neubrücker Freiwilligen Feuerwehr“ vor. Die erforderliche Genehmigung erteilte die Herzogliche Kreisdirektion Braunschweig am 25.05.1911. Von der vorherigen Pflichtfeuerwehr wurde die 1889 für 1400 Mark angeschaffte fahrbare Spritze übernommen. Diese war eine Druckspritze, ohne Saugwerk, das Wasser musste von Hand eingefüllt werden.
1905: Am 25. Juli erforderte ein Schadenfeuer auch den Einsatz von auswärtigen Feuerwehren. Der Gemeinderat beschloss daraufhin, dass die Gemeindekasse die entstandenen Verpflegungskosten trägt.
1907: Die Umrüstung der vorhandenen Schläuche auf die Storz-Kupplung beschloss der Gemeinderat am 07. März. Die Storz-Kupplungen haben sich bewährt und sind auch dato der Standard, der sich nicht nur bei der Feuerwehr, sondern auch in vielen anderen Bereichen bewährt hat.
1909: Für die Ordnung bei Einsätzen sorgten ab 1909 die extra aufgestellten Ordnungsmannschaften. Die Führung der beiden Abteilungen übernahmen Karl Kemmer und Fritz Feldmann.
1914-1918: Während des Ersten Weltkrieges befanden sich viele Kameraden im Kriegseinsatz, woraufhin wieder eine Pflichtfeuerwehr gebildet werden musste. Während jener Zeit bestand offenbar eine Jugend(feuer)wehr.
1919: Nach dem Ersten Weltkrieg gab es auch im Feuerlöschwesen wieder gewohnte Verhältnisse. Es hat sich die Freiwillige Feuerwehr, welche während des Krieges aufgelöst war, wieder neu gebildet und die Pflichtfeuerwehr wurde als ungültig erklärt.
1920: Als für die Opfer des Ersten Weltkrieges mitten im Dorf ein aus Spendengeldern finanziertes Ehrenmal errichtet werden sollte, musste das an dieser Stelle befindliche Spritzenhaus weichen. Der Neubau erfolgte an der Straße Neue Reihe, Nr. 9. Das Feuerwehrhaus wurde bis 1993 zur Inbetriebnahme des heutigen Feuerwehrhauses genutzt.
1925: Die erste Motorspritze wurde angeschafft. Zudem bekam das Spritzenhaus erstmals elektrische Beleuchtung. Die Motorspritze, ein vierräderiges, offenes Fahrzeug – mit eisenbereiften Holzspeichenrädern ähnlich der Bauart der damaligen Ackerwagen – wurde durch zwei vorgespannte Pferde zum Einsatzort gezogen. Nun reichten jedoch die Platzverhältnisse im Spritzenhaus nicht mehr aus, es musste vergrößert werden.
1926 bestand die Feuerwehr aus 20 Mitgliedern. Um das Aufhängen der zu trocknenden Schläuche im Schlauchturm zu erleichtern, beschaffte die Gemeinde eine Sicherheitswandwinde mit einer Tragkraft von 250-300 kg. 1930: Die Beschaffung und Aufstellung einer „Feuersirene“ wurde beschlossen.
1943: Die Gemeinde schloss 1943 für die Feuerwehrkameraden eine Unfallversicherung beim Gemeindehaftpflichtversicherungsverband ab.
1951, am 19. August: Feier zum 50-jährigen Jubiläum.
1959: Der Gemeinderat bestätigte am 18.12.1959 Hermann Feist – unter Berufung zum Ehrenbeamten – als Brandmeister sowie Theodor Eggers als stellvertretenden Brandmeister. Von dieser Funktion war Heinrich Bormann aus Altersgründen zurückgetreten.
1964: Zwecks Verbesserung der Einsatzbereitschaft wurde die Anschaffung eines Kleinlöschfahrzeuges angeregt. Nach einigen Besichtigungen von Fahrzeugen fiel die Wahl auf ein Ford-Fahrzeug mit Bode-Ausrüstung. Der Auftrag erging am 05.03.1964, die Lieferung erfolgte am 17.03.1964 zum Gesamtpreis von 7925,60 DM. Die Feuerwehr durfte unter anderem eine Leiter, ein Ladegerät und mehrere Gasmasken (= Atemschutzmasken) anschaffen.
1965: Die im Bau befindliche Trinkwasserversorgung sah den Einbau der vorgeschriebenen Hydranten vor.
1970: Einrichtung einer neuen Sirene, durch die die Alarmierung verbessert werden soll.
1973: Am 30.04.1973 legte Hermann Feist sein Amt nieder. Am 04.01.1974 bestätigt der Gemeinderat daraufhin Heinrich Reinecke als Brandmeister, er hatte alle Voraussetzungen und Prüfungen für diesen Posten erfüllt.
1974: Im Jahr 1974 beantragte der Gemeinderat Neubrück, die Installation einer Sirene im Ortsteil Ersehof. Die am 01.03.1974 aus mehreren Ortschaften gebildete Gemeinde Wendeburg übernahm diesen Antrag. Sie ließ die dort vorhandene Luftschutzsirene mit einer Steuerung für Feueralarm ausstatten.
1975: Die Freiwillige Feuerwehr Neubrück feierte im September 1975 ihr 75-jähriges Jubiläum.
1982: Ein bedeutender Fortschritt für den Feuerschutz fand am 13.08.1982 statt. Die Wehr bekam ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug TSF, Fabrikat Mercedes mit Bode-Ausstattung. Das Fahrzeug bietet Platz für eine Löschstaffel.

1989: Am 22.04.1989 wurde die Jugendfeuerwehr gegründet. Das war die erste Jugendfeuerwehr innerhalb der Gemeinde Wendeburg.

1990: 90 Jahr-Feier mit Ausschießen der Königsscheibe.
1993: Einweihung des neuen Feuerwehrhauses an der Didderser Straße.
1999: Die Wehr stellte das Führungsfahrzeug und 5 Kameraden für den Gefahrstoffzug.
2000: Die 100 Jahr-Feier fand in der Sporthalle in Neubrück statt.
2009: Im Dezember wurde ein neues Staffellöschfahrzeug feierlich übergeben. Eine eingebaute Feuerlöschkreiselpumpe, ein 1000 Liter Wassertank und ein technischer Hilfeleistungssatz unterstützen uns nun bei der Arbeit.

2011: Übergabe eines gebrauchten MTF an die FF Neubrück. Der alte VW T3 hat ausgedient und wurde durch einen VW T5 ersetzt.

2016: Wir besetzen jetzt den Schlauchwagen (GW-L 2 Schlauch) des Landkreises Peine, damit wurden wir auch in die Kreisbereitschaft integriert.

2024: Am 08. April wurde eine Kinderfeuerwehr unter der Leitung von Isabell Seifert gegründet. Die Gründungsfeier fand am 22.04.2024 statt.

Die Brandmeister und ihre Dienstzeiten:
Heinrich Reinecke (1900-1914)
Christian Gehrke (1914-1918)
Heinrich Reinecke (1918-1924)
Heinrich Scheppelmann (1924-1936)
Hermann Gaus (1936-1957)
Hermann Feist (1957-1973)
Heinrich Reinecke (1974-1988)
Karl-Heinz Oelmann (1988-1997)
Manfred Rothe (1998-2003)
Siegfried Pieper (2003-2009)
Mathias Voges (2009-2024)
Jan Erfurth (seit 2024)
Quelle: u. a. Ahlers