Datum: | 24.09.2019 |
Uhrzeit: | 09:00 uhr |
Einsatzort: | A2 Zweidorfer Holz rtg Braunschweig |
Stichwort: | VU3-GSL Auslaufende Salpetersäure |
Eingesetzte Kräfte: | Feuerwehr Wendeburg Feuerwehr Bortfeld Berufsfeuerwehr Braunschweig Feuerwehr Braunschweig-Innenstadt ABC Zug Braunschweig Gefahrgutzug Landkreis Peine Gefahrgutzug Region Hannover Werkfeuerwehr Peiner Träger FTZ Peine Rettungsdienst Polizei ELW 2 LK Peine Verpflegungszug Feuerwehr Braunschweig TUIS (Werkfeuerwehr Honeywell Seelze) |
Am Dienstagmorgen kam es auf der A2 zwischen der Raststätte Zweidorfer Holz und BS-Watenbüttel zu einem schweren Verkehrsunfall mit vier beteiligten LKW. Eine Person wurde eingeklemmt und musste durch die Kameraden aus Wendeburg und Bortfeld befreit werden.
Einer der involvierten LKW hatte Salpetersäure in IBC Behältern geladen. Diese Behälter wurden bei dem Aufprall so beschädigt, dass massiv Salpetersäure austrat.
Sofort wurde die Alarmstufe auf GSL (Gefahrstoff- Land) erhöht.
Zunächst wurden die Fachgruppen Gefahrstoff Wendeburg (in der wir tätig sind) und Edemissen alarmiert.
Die Gemeinde Ilsede führte den Gerätewagen Gefahrgut der Einsatzstelle zu. Ebenfalls wurde der Zug Spüren und Messen der Stadt Peine angefordert.
Die Gemeinde Vechelde kam mit der Komponente Dekon.
Aufgrund der Uhrzeit und der komplexen Lage, wurde die Berufsfeuerwehr Braunschweig, sowie der ABC Zug Braunschweig angefordert.
In Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr wurde die Salpetersäure aus den defekten Behältern in andere Behältnisse umgepumpt. Dies geschah ausschließlich unter Chemieschutzanzügen.
Im Verlaufe des Einsatzes wurden noch die Fachgruppen Gefahrstoff Vechelde, Lengede, Stadt Peine und Werkfeuerwehr Peiner Träger zur Unterstützung alarmiert.
Die Kameraden aus Wendeburg und Bortfeld, drei Polizeibeamte und zwei Journalisten die sich an der Unfallstelle anfangs aufgehalten haben, wurden hierbei durch die giftigen Gase kontaminiert und mussten durch eine spiezielle Dekontaminationstelle, um von dem Gefahrgut befreit zu werden.
Die ca. 36 verletzten wurden dann mit Mannschaftstransportwagen aus Neubrück, Wendeburg und Bülten in die Krankenhäuser WF, BS, GF und PE gefahren. Nach ca. 3 bis 4 Stunden konnten die Patienten entlassen werden und wurden durch die zuvor eingesetzten Fahrzeuge wieder abgeholt.
Eine Spezialeinheit (TUIS) wurde angefordert um das kontaminierte Waschwasser zu entsorgen. Desweiteren wurde eine Spezialfirma dazu gerufen, die sich um die Entsorgung der Salpetersäure kümmerte.
Nach ca 15 Std Einsatzzeit der Kräfte aus Braunschweig und dem LK Peine waren alle Reserven aus technischer aber auch aus körperlicher Sicht aufgebraucht. Somit wurden die Arbeiten dann durch die Spezialfirma durchgeführt.
Den Brandschutz sowie die Beleuchtung der Einsatzstelle in der Nacht wurde durch die Fachgruppen aus Hohenhameln und Ilsede sichergestellt.
In der Nacht zu Mittwoch wurden diese Kräfte dann durch den Gefahrgutzug der Region Hannover Ost abgelöst.